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Einzeltherapie oder Gruppentherapie

  • carolineschroeder2
  • 11. Feb.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Feb.

psychotherapiejetzt - Praxis für Psychotherapie Caroline Schröder

Serie Psychotherapie im Gesundheitswesen


Der Klassiker wie im Film: Einzeltherapie

Die meisten stellen sich unter Psychotherapie den Klassiker Einzeltherapie vor: Ein Klient oder eine Patientin spricht eine Stunde mit einer Therapeutin.



Allerdings ist bei uns im Gesundheitswesen diese eine Stunde genau genommen 50 Minuten. Die Ziffern, die wir dafür abrechnen gelten für 50 Minuten Gespräch mit dem Patienten, wenn wir die Psychotherapieziffer abrechnen. Ärzte haben zum Teil andere Ziffern.

Diesen Klassiker sieht man auch in Filmen dargestellt. Das prägt die Erwartungen der Patienten.


Psychotherapie wie bei Sigmund Freud?

Als Verfahren können die ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten im Gesundheitswesen mit der Kasse verschiedene Verfahren abrechnen. Es gibt Zulassungen für

  • die klassische Psychoanalyse,

  • die Tiefenpsychologie,

  • die Verhaltenstherapie,

  • die Gesprächstherapie nach Rogers,

  • die Systemische Familien-Therapie und

  • als Ergänzung zu diesen Zulassungen, die EMDR-Therapie

  • und ebenfalls als Ergänzung zu diesen Zulassungen die Hypnose oder Hypnotherapie und die Entspannungsverfahren.

Links zu genaueren Beschreibungen der Einzelnen Verfahren finden Sie auf meiner Webseite unter der Rubrik FAQ - Frequently Asked Questions - Häufige Fragen!


Nicht ganz neu .. aber hochaktuell: Gruppentherapie gegen den Mangel

Es gibt auch schon lange die Gruppentherapie im Gesundheitswesen.

Da unsere Praxen überlaufen sind und über viele Jahre schon nicht jeder Patient, der eine Psychotherapie bräuchte oder möchte auch einen Platz bekommt, mußte sich der Gesetzgeber einiges Ausdenken.

Seit 2013 können Psychotherapeutensitze halbiert werden. Faktisch heißt das, dass auf einem Sitz jetzt 2 Kolleginnen jeweils fast mit vollem Umfang arbeiten können.

Ebenfalls ab ca. 2012 wurde die Gruppentherapie besonders gefördert, durch eine schnellere verkürzte Weiterbildung.

Eine Verbesserung soll seit 01.04.2017 das Angebot der psychotherapeutischen Sprechstunde bringen. Wir Psychotherapeutinnen sollen regelmäßig Erstgespräche für neue Patienten anbieten, die zur Klärung dienen, ob und welche Diagnose vorliegt und welche Behandlung angezeigt ist. Wir sollen diese Sprechstunden auch anbieten, wenn wir keine Plätze frei haben.

Also sollen diese Sprechstunden auch zu Beratung dienen, welche weiteren Schritte außerhalb der aufgesuchten Praxis empfohlen sind.

Vermutliche hat der Gesetzgeber gehofft, dass diese vielen Menschen, die Psychotherapie aufsuchen wollen, doch gar keine Psychotherapie brauchen.


Die gut informierte Patientin

Das war leider zu kurz gegriffen. Die Menschen, die zu uns kommen wissen oft sehr genau was sie brauchen oder sind von ihren ebenso klugen Ärzten gut beraten worden.

Das führt zu seltsamen Blüten: es gibt "beliebte Patienten" und weniger beliebte Patientengruppen. Ein berenteter Mann über 70 Jahren ist mir da im Gedächtnis. Er gehörte zu den weniger beliebten Paitientengruppen. Das Alter und seine Diagnose haben wohl andere Kolleginnen abgeschreckt. Er war schon durch 3 Praxen mit der psychoherapeutischen Sprechstunde durchgereicht worden, bis er bei mir einen Platz bekam. Wir haben gut miteinander arbeiten können. Er hat sich verabschieden können, nachdem die Symptomatik deutlich gebessert war. Ich hoffe, falls er das liest, dass er der selben Meinung ist.

Eine weitere Verbesserung war sicherlich, dass 2019 die Bedarfsplanung angepasst wurde und für viele Landkreise neue Psychotherapeutensitze zugelassen wurden.

Für mich war damals ca. 2012 die Nachricht, dass man die Gruppentherapie-Qualifikation leichter bekommen kann eine wichtige Nachricht.

Ich arbeite schon seit 1990 mit Gruppen, damals noch als studentischen Hilfskraft und als Tutorin für jüngere Semester.

Die Vorstellung auch in meiner Praxis Gruppentherapie anbieten zu können, hat mir gut gefallen.



Gruppentherapie nutzt Synergie-Effekte

Jetzt biete ich schon lange und immer noch mit Freude an der Arbeit die Gruppentherapien in meiner Praxis an.

Es begegnen mir immer wieder Themen und Therapiekonzepte, die sich für Gruppentherapie sehr gut eignen.


Wie wirkt das auf Patientenseite?

Es gibt einzelne, die schon in Kliniken gute Erfahrung mit Gruppentherapie gemacht haben. Die kommen gerne wieder in die Gruppe, wenn das Thema und die Wochentage mit Uhrzeit passen.

Dann gibt es leider die, die in den Kliniken seltsame Erfahrungen mit Gruppen gemacht haben. Meistens wird berichtet, dass unangenehme Situationen entstanden sind, in denen der Therapeut und die Gruppe große Teile der Sitzung schweigend verbracht haben. Das finde ich sehr befremdlich.

Mein Ansatz ist, dass ich mit klugen Erwachsenen arbeite und für ein Angebot von den Krankenkassen bezahlt werde. Da scheint mir, eine Stunde bedrohliches Schweigen völlig verfehlt. Vermutlich arbeiten diese Kollegen mit einem anderen Ansatz.

Ich arbeite verhaltenstherapeutisch. Wir Verhaltensherapeuten haben den Vorteil, dass wir ganz klare Ratschläge aussprechen können und die Meinung des Patienten dazu gerne erfahren. Wir haben die Vorstellung, dass wir mit klugen selbstverantwortlichen Erwachsenen arbeiten.


Dann gibt es die mutigen Patientinnen, die sich nichts unter Gruppentherapie vorstellen können und es trotzdem probieren.

Und die Männer - in der Regel sind die Männer unkomplizierter. Sie probieren gerne auch einen Weg, den Sie noch nicht kennen. Deswegen sind in meinen Gruppen oft eher mehr Männer als im Durchschnitt in den Psychotherapiepraxen zu finden sind.

Gerne dürfen die Patienten auch schnuppern, das heißt mit Vorbehalt erst mal 2 Gruppensitzungen wahrnehmen und dann entscheiden, ob das Angebot passt.

Da gibt es durchaus auch Patientinnen, die dann doch entscheiden sich eine Einzeltherapeutin zu suchen. Und das ist gut so! Das Angebot und die Person der Therapeutin sollten gerade bei Psychotherapie für die Klienten passen.

Bei denen, die weiter in die Gruppentherapie kommen höre ich oft schon nach der ersten Sitzung oder später, dass sie ganz schön aufgeregt waren vor der ersten Gruppensitzung ... und am Ende in der Regel erleichtert und interessiert sind, wie es weiter geht!

Mir macht diese Arbeit großen Spaß!

Ein wichtiges Element der Wirksamkeit von Gruppentherapien ist die Erkenntnis, man ist nicht allein. Es gibt andere mit ähnlichen Erfahrungen.

Und es kommen immer wieder Situationen zustande, in denen die Patientinnen voneinander lernen oder ich noch etwas dazulerne. Das ist auch das wichtigste Prinzip in der Gruppe: Die Synergien, die da entstehen. Die Gruppe ist immer mehr als die einzelnen Teile!

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